Das Swiss Army Bike

Wenn das der Schwiegervater sieht, der als Schweizer Armeeradfahrer gedient hat: Da behaupten doch übereinstimmend die BBC und ein Schweizer Onlinemedium, “jetzt käme das Swiss Army Bike”, es habe also bisher keines gegeben!

Natürlich handelt es sich hier in Wirklichkeit um einen Witz, um ein McGyver-Fahrrad, das Lack spritzen, Scheren schleifen und Fenster putzen kann, wofür es aber anscheinend niemand mehr zum Radfahren nutzt, und es hat wohl mit dem legendären Offiziersmesser, aber nichts mit dem absolut unzerstörbaren, dafür 22 kg schweren Ordonnanzrad 05 (wie 1905, wonach das Grundmodell 88 Jahre lang nicht erneuert wurde) zu tun, mit dem die Schweizer Armee über die Pässe fuhr – mit einem Gang. Es hat noch nicht mal was mit dem Mitte des Jahres vorgestellten Elektro-Faltrad zu tun, das ein witziger Schweizer Designer tatsächlich wie ein Sackmesser aussehen ließ.

Dafür gibt es bei Youtube diesen Ausschnitt (der BBC iPlayer klappt natürlich wieder nur innerhalb GB), und wer dabei nicht an Bicycle Repair Man denkt, der kennt seine Briten nicht:

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Wendy and Michael are now in Slovenia

A travel update: I had blogged about Wendy and Michael, who are touring Europe; they are now in Slovenia and I eventually found their blog, “Touring turtles“. Fun reading I promise, enlightening American insights into Europe as well as hilarious campfire stories like the one about being being chased by helicopter for wild camping.

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Copenhagen Wheel neu aufgelegt als e-Jalopy

Schon Anfang 2010 berichtete ich vom MIT-Projekt eines E-Rades, bei dem alle Komponenten im Hinterrad gekapselt sind, verbunden mit einem Smartphone als Steuerung. Das “Copenhagen Wheel” war eine Studie, wohl vorwiegend lanciert im Rahmen der Klimakonferenz Kopenhagen, aber noch nicht einsatzbereit.

Einsatzbereit ist das Projekt auch jetzt noch nicht, das aber mit neuem Partner: von der Schweiz aus will das MIT diesmal die Welt erobern (warum eigentlich nicht von Massachusetts aus? Liegt darin das Eingeständnis, dass so etwas in den USA noch nicht liefe?) Der SPIEGEL berichtet. – Immer wieder lustig: Die Rubrik im SPIEGEL heißt immer noch “Auto”…

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Da radeln sie

Im Augenblick fahren wir fast jeden Tag ein Stückchen, und man sieht deutlich, wie Routine Verbesserung bringt. Fahren, Anfahren und Anhalten klappen jetzt einwandfrei, erste Steigungen und, schwieriger, Gefälle, schaffen wir auch schon (Gefälle erfordert dosiertes Bremsen, das klappt noch nicht richtig).

Klar, dass ein Fünfjähriger und eine Siebenjährige zu klein sind, um Verkehrsregeln zu überblicken, da müssen sie sich auf uns als “Lotsen” verlassen können. Sie sollen erst einmal lernen, ihr Fahrzeug zu beherrschen.

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Europe ’round on a tandem

Via warmshowers.org I had the good fortune to “almost-host” Wendy and Michael, a couple of west-coast Americans who are at the start of a Europe-round trip on a tandem that will last two and a half months.

Almost-host as in I didn’t host them, but rather will stow their bike transport containers for the time of their trip, and in return could watch them assemble a folding tandem in my yard. They also offered a tandem trip to our kids, but they declined, slightly insecure where to put those English-speaking folks with the weird machine…

While we only stuck together for a couple hours, I quite enjoyed the pleasant company of the lively Doctor who quit her day job at the Mobile Medical Office to do this trip with her husband, who has developed a heart condition, while they still can. (The things you learn from Google – she never actually talked about her occupation, but I found out quickly enough that she is a busy person with quite an agenda.)

They plan to roll the Netherlands, Switzerland, and then decide on the spot whether to turn to Spain or Austria and Slovakia. I saw them off till the local supermarket row.

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Wie Guinness die Vogels um ihren Rekord betrügt

Ich hatte berichtet, wie die Familie Vogel mit ihren Söhnen, den Zwillingen Davy und Daryl, auf Fahrrädern die Panamericana von Alaska nach Feuerland radelten. Sie waren 10, als sie abreisten und 13 bei Ankunft. Sie waren damit die jüngsten, die diese Strecke absolvierten (der letzte Rekordhalter war lt. Nancy 18 Jahre alt), und sollten somit auch den Guinness Weltrekord halten. Bei Abfahrt war scheinbar auch alles mit Guinness geklärt, die Anforderungen genau vereinbart. Jetzt jedoch erklärt Guinness, inzwischen hätte sich ihre ethische Auffassung zu Jüngsten-Rekorden geändert, und sie würden diese nicht mehr anerkennen.

Nun sind ja ohnehin nicht alle Guinness-Weltrekorde ethisch einwandfrei, Torre deRoche zählt in ihrem lesenswerten Artikel so treffende Beispiele wie die größten vergrößerten Brüste auf, aber man könnte einwerfen, dass sie im allgemeinen zumindest Erwachsene im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte betreffen – wieviel geistige Kräfte “Vollbesitz” für einige auch immer bedeuten mag – und Rekorde mit Kindern besonders verwerflich seien. Gerade die Vogels stehen aber über jedem Verdacht, ihre Kinder für den Rekord ausgenutzt zu haben. So berichten sie plausibel, dass die Idee von den Kindern selbst ausging, und nicht zuletzt haben sie sie auf der Reise begleitet, mit ihnen zusammen geschwitzt und gefroren und für ihre Sicherheit und Schulbildung gesorgt.

(photograph © Nancy Vogel, used by permission)

Ein oberflächlicher Blick auf die Guinness-Website zeigt aber auch, dass man seit der Abreise der Vogels ungefähr 49 weitere Jüngstenrekorde anerkannt hat, den letzten am 18. Mai, knapp zwei Monate nach der Ankunft der Familie in Ushuaia, und zumindest noch 2010 auch noch solche mit Minderjährigen.

Den Vogels wird das nicht schaden. Sie haben die Reise in erster Linie für sich gemacht, haben Erlebnisse gehabt und mit uns anderen Menschen geteilt, die ihnen niemand nehmen kann, und zeigen in diesen weiteren Monaten, dass es ihnen auch sehr wohl gelingt, in unserer “zivilisierten Welt” wieder Fuß zu fassen. Die beiden Teenager haben gerade auf dieser Reise gelernt, dass es wichtigere Dinge gibt als so etwas Materielles wie einen Bilderrahmen an der Wand. Dennoch wäre er natürlich ein wichtiges und verdientes Symbol für sie, und um dieses werden sie betrogen. Deshalb denke ich, Guinness sollte sich sorgfältig überlegen (selbst wenn die Idee grundsätzlich vielleicht nicht schlecht ist), ob sie die Regeln ausgerechnet während eines laufenden Rekordversuchs ändern.

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Oakley: You vs. Cavendish

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Sie läuft noch bis Sonntag, die “große Alte Dame der Radrennen”, die 98. Tour de France (könnt ihr euch ja selbst ausmalen, was in zwei Jahren los sein wird). Mark Cavendish trägt z. Z. das grüne Trikot, den Sieg nach Punkten. Der Bankangestellte von der Isle of Man fährt seit 2005 Straße, zuletzt gewann er fünf Etappen der Tour de France 2010 und das grüne Trikot der Vuelta a España. Und Oakley macht Sonnenbrillen, ihre Linsen sind unübertroffen.

Das ist die Ausgangslage, aus der sich für euch als Rennradler ein spannendes Duell entwickeln kann: In einem interaktiven Webgame fahrt ihr ein Rennen gegen “Cav”, den schnellsten Mann auf zwei Rädern! Das Game holt sich als Facebook-App eure Daten, und bindet sie dann interaktiv ein – Cav wählt z. B. euer Foto aus, euer Name steht auf dem Rennradrahmen. Mit Entscheidungen könnt ihr den Verlauf des Rennens live beeinflussen.


Welche Oakley-Brille wählt ihr? Welche Taktik beim Überholmanöver? Jetzt einen Sprint einlegen? Je nachdem was ihr wählt, könnt ihr im Graben landen, als fair geschlagener Zweiter durch Ziel gehen – oder wer weiß, wenn ihr alles richtig macht, vielleicht gewinnen? Denn wer ihn im Spiel schlägt, hat die einmalige Chance auf ein Rennen gegen Mark Cavendish Im Richtigen Leben.

Das Video gibt einen kleinen Vorgeschmack, minus die Individualisierungen, die ich am Ansprechendsten finde. Denn genau so, auf Augenhöhe nebeneinander fahrend, werde ich Mark Cavendish wohl sicher nie treffen… oder Rory McIlroy, Sebastian Loeb oder Cedric Gracia – die sollen nämlich auch alle noch eingebunden werden.

Wenn ihr auch Lust bekommen habt, geht rüber zu Facebook und gebt euer “like”, dann könnt ihr dabei sein und das Spiel spielen, und habt die Chance auf den Gewinn. Das Rennen läuft noch bis zum 31. Juli, seid dabei und ladet auch eure Freunde ein.

Und wenn ihr mehr über Oakley Sonnenbrillen erfahren wollt, auf zu deren Website!

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Zu klassischer Musik durch Mitteleuropa

Vor einem Jahr habe ich schon von Stuart und Kirstie berichtet, die mit ihren drei Kindern “Moomin Madness”, also die finnischen Mumins erleben wollten. Nun gut, sie sind herumgekommen um die Ostsee, zweitausend geradelte Kilometer.

Dass sie sich dieses Jahr wieder etwas vorgenommen haben, kann da niemand überraschen: Mit 4 Flöten und einer Mundharmonika im Gepäck wollen sie Lebensstationen großer klassischer Komponisten nachfahren: München, Österreich, Ungarn, Slowakei, Polen.

We'll bee ready for any weather... which is just as well on Twitpic

In München sind sie inzwischen, mit dem Wetter haben sie nun wirklich kein Glück.

Im Blog steht noch nicht viel, getwittert wird eifrig. Facebook klar, bei Google Plus noch nicht angekommen.

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Danke für die Warnung

Der Düsseldorf-Rather Hülsmeyerplatz ist ein verkehrstechnischer Knoten par excellence. Bus, Straßenbahn, Fuß- und Radwege und eine fünfzackige Autokreuzung wuseln übereinander, Schulen, Kindergärten, Supermärkte liegen rundherum. Und zweimal die Woche ist auch noch Markt.

Klar, dass es da nicht immer richtig läuft. 15× in den letzten vier Jahren ist es nicht richtig gelaufen, kam es zu Unfällen. So häufig, dass man vor einem Jahr die Verkehrsführung ganz umgekrempelt hat, besser, aber noch nicht gut. Deshalb wollte man jetzt warnen, mit einer Schwerpunktaktion der Polizei. Da waren letzte Woche Beratungsbusse, Uniformierte, Zivilbeamte, große Aufstellschilder usw. usw.

Nach einem Tag ist der große Wind verhallt, nur die warnenden Aufsteller blieben. Und wo stehen die jetzt wohl? Mitten auf dem Fahrradweg. Die Ironie, mit dem Fahrrad nachts gegen ein unbeleuchtetes Warnschild mitten auf dem Radweg zu semmeln, ist leider an mir verloren…

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Der vorbildliche Umweltminister

Unter “Umweltminister der Bundesrepublik Deutschland” bei der Tagesschau fand ich unseren aktuellen selbigen, wie er sich den verdutzten Reportern auf einem Fahrrad entwand.

Das sah schnittig aus und machte einen guten Eindruck. Dennoch ließ mich das Rad stutzen: wo hat er das bloß her?

Bald wußte ich, daß ich nicht der erste war, der sich die Frage gestellt hatte: Auch die Süddeutsche hatte das Foto gebracht, und sie hatte einen anderen Bike-Blogger auch stutzen lassen. Der konnte den grünen Sticker am Rahmen identifizieren: Ein FroschRad ist es, das der Minister fährt, wenn auch sicher nicht die “Hausmarke ab 600 Euro”, sondern eher ein solides Gebrauchtes (“Unsere Gebrauchten sind dadurch in der Regel in besserem Zustand, als z. B. ein auf dem Flohmarkt gekauftes Rad”) ab gefühlten 50 Euro.

Dann wußte ich auch, wo es herkommt – das BMU selbst erklärt es uns: auf dem Berliner Umweltfestival hat der Minister es “spontan erworben”.

Ein Jahr lang scheint er es nun, Pressegeschehen beiseite, nicht allzu intensiv genutzt zu haben, denn erstens gibt es keine weitere Fotos von ihm mit diesem Rad als jene beiden Ereignisse, und zweitens hat sich an dem Rad genau gar nix verändert dazwischen. Niemand ausser der BILD hat ihn also je auf dem Fahrrad gesehen, und auch die kann es nicht beweisen. Auch ist auf diesem BILD-Video zu sehen, dass der BM ganz schön am Schnaufen ist, obwohl er noch nicht weiter gekommen ist als aus der Garage des Kanzleramts.

Vermutlich sah sich Röttgen im Zugzwang, denn schon im Dezember 2009 hatte er Kindern im “Schul-SPIEGEL” versprochen, sich ein Rad zu beschaffen und es ab und zu zu nutzen. Jetzt war ein halbes Jahr ins Land gegangen bis zur Beschaffung und ein weiteres Jahr bis zur Nutzung – so langsam mahlen eben die Mühlen der Politik.

Und hallo Vorbild: die Fotos und das Video zeigen deutlich, dass der Herr Minister um 2:36 Uhr vorn kein funktionierendes Licht aufweist – man sollte meinen, dass genügend Polizeikräfte vor dem Kanzleramt anwesend sein sollten, um ihn, wie jeden gesetzestreuen Bürger, schiebend nach Hause zu schicken…

Wie twitterte @tbachner:

Röttgen auf dem #Fahrrad. Populist. Fähnchen im Wind. Chef der NRW CDU. Würg. Kotz. Brech

Ich hätte es nicht so heftig gesagt, aber das Populismusargument lasse ich gelten.

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